Grauburgunder
(Pinot Grigio, Pinot Gris, Ruländer)
Irgendwann haben wir uns die Frage gestellt: „Grauburgunder auf Grauschiefer, kann das was werden?“.
1998 haben wir’s gewagt – und wissen heute, dass dies ganz wunderbar werden kann!
Anders als viele seiner Kollegen aus südlicheren Anbaugebieten, ist unser Grauburgunder geprägt von zarten Fruchtaromen und einer lebendigen Frische.
– rotgraue Beeren, dennoch für Weißwein
– dichtbeerig, mittelgroße Trauben
Spätburgunder
(Pinot Noir)
Die Wissenschaft sagt, dass bei den Burgundersorten alles mit Spätburgunder begann. Aus ihm sollen Grau- und Weißburgunder hervorgegangen sein. Auch für uns war der Spätburgunder der Einstieg in die Burgunderfamilie. Das war im Jahr 1992, anfangs mit der Intention, feinfruchtige, schlanke Roséweine zu erzeugen. Doch schon nach wenigen Jahren packte uns der Ehrgeiz, auch Rotweine auszuprobieren.
Warum auch nicht? Das Anbaugebiet Ahr ist Vorbild und Beweis dafür, dass auch in unseren Breiten einzigartige Rotweine erzeugt werden können.
– dunkelblaue Beeren
– meist dichtbeerig, kleine bis mittelgroße Trauben
Weißburgunder
(Pinot Blanc)
Im Jahre 1995 bot sich die Gelegenheit ein Grundstück in guter Lage zu erwerben, flach, auf sandigem Lehm, tiefgründig. Die Frage, welche Rebsorte passen könnte, war schnell beantwortet.
Weißburgunder findet hier ideale Bedingungen und unsere Neugier hinsichtlich „Burgunder“ war durch die ersten Ergebnisse beim Spätburgunder geweckt. Die Weine präsentieren sich schlank, frisch und mit dezenten Fruchtnoten, die an Birnen und Quitten erinnern.
– dichtbeerig, große grüngelbe Trauben
Müller-Thurgau
(Rivaner)
Vielleicht die am meisten verkannte Rebsorte im deutschen Rebsortenspiegel.
Über viele Jahrzehnte war er die einzige ernstzunehmende Alternative zum Riesling an der mittleren Mosel. Müller-Thurgau wird vor allem in den Nebenlagen angebaut und dient vornehmlich der Erzeugung sogenannter „Schoppenweine“.
Steckt man jedoch die gleiche Portion Herzblut in die Erzeugung der Weine, wie man dies bei Riesling & Co. tut, entstehen wunderbare feinfruchtige Weine mit einer unverwechselbaren Würze und Frische.
– gelblich grüne Beeren
– mittelgroße bis große Trauben, meist locker beerig
Gewürztraminer
Der Gewürztraminer zählt sicherlich zu den Exoten unter den heimischen Rebsorten. Dies zeigt sich vor allem in seiner Aromatik. Ein Duft, der an Rosen erinnert ist gepaart mit einer dezenten Würze.
Überaus beeindruckt von Gewürztraminer-Weinen aus Baden und dem Elsass entschlossen wir uns im Jahr 2004 dazu, eine, hinsichtlich Größe überschaubare Fläche, im Steilhang des „Kinheimer Rosenberg“ anzupflanzen.
Dass diese Rebsorte ihre Tücken hat wussten wir zwar, aber eigene Erkenntnisse sind doch immer wieder prägender als Erzählungen…..
Der Gewürztraminer liebt es während der Zeit der Blüte trocken und warm. Nass und kalt quittiert er mit mangelhaftem Fruchtansatz und folglich sehr, sehr kleinen Erntemengen. Wenn aber die Blüte erfolgreich verläuft und sich der Sommer auch sonst von einer guten Seite zeigt, erntet man Trauben, die ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis bieten.
– Beeren grau bis braunrot
– dichtbeerig, kleine bis mittelgroße Trauben
Kerner
Auch wenn die Rebsorte Kerner in der öffentlichen Wahrnehmung heute kaum eine Rolle spielt, so zählt sie bei der Anbaufläche immer noch zu den Top 15 in den deutschen Anbaugebieten.
Unser Kerner-Weinberg wurde im Jahr 1981 im Ortsteil Kindel angepflanzt. In den vergangenen Jahrzehnten haben die Rebstöcke eine beeindruckende Gestalt angenommen. An den alten Reben reifen Trauben mit intensivem Bukett heran.
– gelbgrüne Beeren
– mittelgroße bis große Trauben
Sauvignon Blanc
Schon am Namen erkennt man, wo die Heimat des Sauvignon Blanc liegt. Seit Jahrhunderten wird die Rebsorte in Frankreich angebaut. Ob der Anbau an der Mosel Sinn macht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Spannend ist es allemal, die Diversität dieser Rebsorte zu erleben. Wie bei kaum einer anderen Rebsorte werden schon im Weinberg die Weichen für den gewünschten Weinstil gestellt.
Die Bandbreite erstreckt sich von exotischen Aromen, die an Maracuja und Mango erinnern, bis hin zu grünen Noten von Paprika und Stachelbeeren.
2013 war es soweit! Auch wir wollten wissen, ob all dies auch an der Mosel, genauer in der Lage „Kinheimer Hubertuslay“ auf tiefgründigem Tonschieferverwitterungsboden möglich ist. Nach den Ergebnissen der ersten Jahre können wir sagen: „Es geht und macht auch noch Spaß. Bei Anbau, Ausbau und Genuss.“
– gelbgrüne bis goldgelbe Beeren
– kleine bis mittelgroße kompakte Trauben
Muscaris
Muscaris ist ein „Kind“ der Rebsorten „Solaris“ und „Gelber Muskteller“. Die Nähe zum Muskateller erkennt man sofort beim Genuss der Trauben. Die intensiven Muskat- und Zitrusaromen prägen das Geschmacksbild in besonderer Weise.
Muscaris zählt zu den pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWI). Der „Echte“ und der „Falsche Mehltau“, die Schadpilze, die uns im Weinbau die größten Sorgen bereiten, können diesen Rebsorten deutlich weniger anhaben.
Seit 2015 stehen Muscaris-Reben in unserem Weinberg in Ortsnähe der Weinbaugemeinde Erden. Der Boden hier ist tiefgründig und von sandigem Lehm geprägt.
– goldgelbe Beeren
– mittelgroße lockere Trauben
Dornfelder
Auch wenn Dornfelder nach dem Spätburgunder Deutschlands Nummer 2 bei den Roten hinsichtlich der Anbaufläche ist, genießt er doch einen bei weitem schlechteren Ruf. Aussagen wie „langweiliger Rotwein und Massenträger“ werden der Rebsorte aber nicht gerecht. Nicht an der Rebsorte liegt es, dass sie langweilige und austauschbare Weine hervorbringt. Sondern vielmehr am Winzer und dem, was er aus den Trauben macht. Die Sorte kann bei moderaten Erträgen ganz vorzügliche Rotweine von tiefdunkler Farbe hervorbringen, die Aromen erinnern an Waldfrüchte und Schwarzkirschen.
Unsere Dornfelder-Reben stehen seit 2001 in einem Boden, dominiert von hellgrauem Schiefer, in einem Steilhang der Lage „Kinheimer Hubertuslay“.
– schwarzblaue Beeren
– große bis sehr große lockerbeerige Trauben
Roter Riesling
Es ist ein bisschen so wie bei Huhn und Ei. Die Wissenschaftler sind sich nicht einig, was zuerst da war, der „Weiße“ oder der „Rote Riesling“, sind aber bemüht dies anhand von Genanalysen irgendwann nachweisen zu können.
Im Weinberg kann man den „Roten Riesling“ erst nach Eintritt der Verfärbung der Traubenschale von seinem Verwandten unterscheiden. Die Weine des „Roten“ werden als fruchtintensiver beschrieben.
In wenigen Jahren können wir unsere Erfahrungen zur Thematik einbringen. 2017 pflanzten wir einen Weinberg im Steilhang der Lage „Kinheimer Hubertuslay“ an und waren zu diesem Zeitpunkt eines der ersten Weingüter im Anbaugebiet Mosel, das die Unterschiede zum „Weißen Riesling“ ergründen will. Jetzt hoffen wir auf eine perfekte Vegetationsperiode um die ersten, sicher noch überschaubaren Mengen, an roten Rieslingtrauben im Jahr 2018 ernten zu können.
– rotbeerig, aber dennoch für Weißwein
– wenig verbreitet, da erst seit wenigen Jahren verfügbar
Weißer Riesling
Wahrscheinlich gibt es fast nichts was nicht schon über „Weißen Riesling“ gesagt und geschrieben wurde. Es ist die Rebsorte, die international beinahe als Synonym für deutschen Weißwein verwendet wird. Kaum eine andere Rebsorte zeichnet sich durch eine vergleichbare Geschmacksvielfalt aus. Kaum eine andere Rebsorte interpretiert die Vielzahl an Lagen, Böden und klimatischen Bedingungen abwechslungsreicher als der Riesling.
Riesling ist die Konstante in unserem Weingut, schon unsere Urahnen haben ihn in den Steilhängen der Mosel angebaut. Mehr als die Hälfte unserer Rebflächen ist mit Riesling-Reben bepflanzt.
– kleine, dichte, grüngelbe Beeren, kleine Trauben
– hohe Lagenansprüche, spät reifend